Die Braut von Rosecliff by Rexanne Becnel

Die Braut von Rosecliff by Rexanne Becnel

Autor:Rexanne Becnel
Die sprache: de
Format: mobi, epub
ISBN: 9783453184954
Herausgeber: Heyne
veröffentlicht: 2001-07-31T22:00:00+00:00


13

Jasper Fitz Hugh starrte mit gerunzelter Stirn auf die Pe r gamentrolle in seiner Hand. Er hatte vergange ne Nacht mehr Wein getrunken, als gut für ihn war, und er hatte sich beim Sex wieder einmal völlig ver ausgabt. Sein Kopf dröhnte, sein Körper war steif, und er befürchtete fast, dass sein Manne s stolz eines Tages wegen Überanstrengung abfallen könnte. Und jetzt, kurz nach Sonnenaufgang, hatte er auch noch einen Brief e r halten, der überhaupt keinen Sinn er gab.

Er schaute von den Buchstaben auf, die vor seinen Augen verschwammen, und schnitt eine Grimasse, denn jede noch so kleine Bewegung war schmerzhaft. »Weshalb dieser plötzliche Sinneswandel?«, fragte er den müden Kurier. »Warum beordert mein Bruder mich jetzt sofort nach Wales, nachdem er mir zuvor befohlen hatte, in London zu bleiben?«

Der Mann zuckte mit den Schultern. »Das weiß ich nicht, My lord, aber auf seinen Befehl hin bin ich so schnell geritten, als wäre der Teufel hinter mir her. Wir sollen uns noch heute auf den Weg machen.« Er trat von einem Bein aufs andere, als Jasper ihm aus verquollenen Augen einen ungläubigen Blick z u warf. »Das sind seine Worte, nicht meine, Mylord. Ich wür de mich ganz gern ein paar Tage ausruhen.«

»Er will, dass ich London noch heute verlasse?«

Als der Kurier nickte, stand Jasper mühsam auf, konnte sich allerdings kaum auf den Beinen halten. »Hol meinen Knappen und warte draußen«, murmel te er.

Gleich darauf stand Lawrence im Zimmer, und Jas per musste weitere Anweisungen geben. »Wir brechen morgen nach Wales auf. Sorg dafür, dass man mir heißes Wasser für ein Bad bringt, und dann be gleite den Kurier in die Küche, gib ihm was Ordentli ches zu essen und reichlich zu trinken – vom besten Wein.« Er rieb sich das Gesicht, denn die bloße Vor stellung, in seinem derzeitigen Zustand auf einem Pferderücken sitzen zu müssen, verursachte ihm hef tige Übelkeit. »Tu dein Möglich s tes, um den Mann zum Reden zu bringen. Ich will wissen, was bei mei nem Bruder los ist… Und gib mir schnell den Nach t topf!«

Sobald der Knappe diskret die Tür hinter sich ge schlossen hatte, entleerte Jasper seinen Mageninhalt in den Nachttopf, doch auch während er würgte, frag te er sich nach den Gründen für Rands unerwarteten Sinneswandel. Vielleicht würde La w rence ja irgendet was in Erfahrung bringen… Wie auch immer, er konnte es kaum erwarten, diese Reise anzutreten, und bei der Ankunft in Wales würde er völlig nüchtern sein und einen klaren Kopf haben.

Bei seinem Bruder würde er nicht so viel trinken können wie hier in London, aber das war vielleicht gar nicht so schlecht. Viel erschreckender war der Ge danke, dass es dort keine Frauen geben würde…

Jasper spülte seinen Mund mit schalem Wein aus und wischte sich die Lippen am Ärmel ab. Es würde keine englischen Fra u en geben, aber Frauen gab es überall. Auch wenn sie seine Sprache nicht verstan den – es gab bessere Mittel und Wege der Völkerver ständigung.

Walisische Frauen wären eine reizvolle Abwechs lung. Die Engländerinnen hatte er ohnehin satt, ob es sich nun um Nutten oder um adlige Damen handelte.



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